Transferstrategien: Gute Vorsätze im Alltag verwirklichen
In meinem Feldenkrais-Seminar für Lehrkräfte am vergangenen Wochenende in Luxemburg fragte ich die Teilnehmer/-innen zu Beginn nach ihren Wünschen. Die Schwerpunkte waren klar: Schultern und Nacken entspannen, Heiserkeit vermeiden, Stress abbauen. So haben wir uns mit einer Reihe von längeren Entspannungssequenzen im Liegen und von kürzeren Einheiten im Stehen und im Sitzen beschäftigt.
Immer wieder haben wir reflektiert, wann und wie dies in den Berufsalltag zu integrieren sei. Vielen war wichtig, einen geschützten Raum zu haben und alleine zu sein. Schön wenn man dies in einer Schule oder KITA realisieren kann. Einige Stimm-Übungen kann man sogar schon auf dem Weg zur Arbeit im Auto machen. Aber dann? „Was denken denn die Kollegen, wenn ich auf dem Boden rumrolle?“ Das Umfeld spielt sicherlich eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Transfers. Manche pädagogischen Fachkräfte haben auch über Stunden keine Möglichkeit, Pause zu machen und sich zurückzuziehen. Hierzu kam aus der Gruppe ein pragmatischer Vorschlag:
„Einfach Alle mit ins Boot nehmen!“
Die Kollegen gucken komisch? Laden Sie sie ein, die Übung mitzumachen. Oder regen Sie eine schulinterne Lehrkräftefortbildung an, sodass zumindest jeder weiß, warum manche „auf dem Boden rumrollen“. Die Kinder sind laut, zappelig und unausgeglichen? Vielleicht sind sie genauso müde und gestresst wie Sie selbst. Also warum nicht gemeinsam ein paar lustige Bewegungs- und Klang-Übungen machen?
Es gibt viele kleine Möglichkeiten, den Transfer für sich zu gewährleisten. Schauen Sie, was für Sie machbar ist und wo Sie sich aus Ihrem Umfeld Verständnis und Unterstützung für Ihr Vorhaben holen können. Oft geht mehr, als man denkt.